Geschichtlicher Rückblick:
Rückblickend auf mehr als ein Jahrhundert freiwilliger Hilfe kann festgestellt werden, dass Marxgrün aufgrund seiner offenen Straßenbebauung von größeren Bränden verschont wurde. Die am 05.10.1871 gegründete freiwillige Feuerwehr Marxgrün zählt somit nach Naila und Schwarzenbach a.W. zu den ältesten Wehren des Altlandkreises Naila.
Sie gliederte sich in eine Spritzenmannschaft und eine Ordnungsmannschaft.
18.12.1871
Bürgermeister Hofmann übersendet in duplo die Statuten des am 02.10.1871 sich konstituierten freiwilligen Feuerwehr-Vereins zu Marxgrün an das königlichen Bezirksamt Naila
Beilage: Statuten des freiw. Feuerwehr-Vereins zu Marxgrün, gefertigt und gegeben am 28.11.1871. Der Ausschuß des freiwl Feuerwehr-Vereins:
Georg Hofmann, Vorstand
Heinrich Plank, Hauptmann
Nikolaus Hofmann, Rottenführer
1872
Die freiw. Feuerwehr zählt 24 Mitglieder
14.03.1873
Beschluss der Ausschussmitglieder (heute: Gemeinderat)
Beschlossen wurde, daß sämtliche männliche Hausbesitzer und volljährige Einwohner dem hiesigen freiw. Feuerwehrverein beizutreten habenals passive Mitglieder und demgemäß allmonatlich einen Beitrag von 3 Kreuzer entrichten müssen. Hofmann, Bürgermeister
1874
Der fortwährenden Kalamität wegen Mangel eines geeigneten Aufbewahrungsortes für die hiesige Feuerspritze abzuhelfen, wurde beschlossen, es sei einstweilen auf dem leeren Raum zwischen Schulhaus und Schulgarten eine provisorische Hütte aus Brettern zur Unterbringung der Spritze zu erbauen, bis ein geeigneter Platz zur Erbauung eines Spritzenhauses ermittelt werde.
1875
Die neue Feuerlöschordnung v. 09.11.1874 tritt in Kraft
18.02.1878
Anbau an das Spritzenhaus wurde vom Gemeinderat beschlossen (das günstigste Angebot lag bei 40,-- M!)
1893
Feuerwehrgautag in Marxgrün
1897
Das Feuerspritzenhäuschen ist baufällig; an dessen Stelle wird ein neues errichtet. Die Baukosten, 850 M, werden aus dem Erträgnis des Bieraufschlages entrichtet. Baumeister Heinrich Brandler, Issigau
10 Feuerwehrjoppen werden angeschafft
1899
vorhandene Feuerspritze nicht mehr zeitgerecht, muß umgehend durch neue leistungsfähigere ersetzt werden.Gemeinderat entscheidet sich für eine vierrädrige Landfahrspritze der Fa. Knape aus Merane in Sachsen. Diese Spritze hatte 100mm Zylinderweite und war mit 4 Sitzplätzen versehen. Die gesamte Konstruktion bestand aus Eisen und kostete 1959 Mark. Diese Anschaffung wurde durch einen Bieraufschlag bestritten.
13.11.1907
Inspektion durch Bezirksfeuerwehrvertreter
Anschaffung einer Leiter umgehend erforderlich, Anschaffung eines Schlauchwagens für Hölle,
1911
Hydrantenwagen findet Stellplatz (bis 1950) in der Schneidmühle des Kohlensäurewerkes.
Bedingt durch den Ausbruch des 1.WK unterblieben für einige Jahre Anschaffungen und sonstige notwendige Vorhaben. Auch nach Beendigung des Krieges und in der Zeit der Inflation war an einen Ausbau der Wehr nicht zu denken.
05.08.1924
Gautag der Feuerwehren des Bezirkes Naila in Marxgrün
1925
mechanische Leiter wird vom Kohlensäurewerk und dem Textilwerk gestiftet
1926
hiesige Pferdebesitzer werden aufgefordert, dass sie sich im Alarmfall schnellstens mit Ihren Pferden vor dem Spritzenhaus einzufinden haben.
1926
In Eigenleistung wird ein Schlauchtrockenmast vor dem Spritzenhaus errichtet, der sich bis zum Gerätehausneubau im Jahr 1963 bestens bewährt hat.
In den Folgejahren beschäftigte man sich mit der Anschaffung einer Motorspritze, um einen wirksamen Feuerschutz der höher gelegenen Anwesen und der Industriebetriebe zu gewähr- leisten. Dazu gingen größere Spenden der Industriebetriebe ein.
26.09.1931
Kaufvertrag über die Lieferung einer Motorspritze des Modells Danubia 800/1000 mit dem Verkaufsbüro Nürnberg der Firma Magirus zum Preis von 7720 RM. Hierzu wurde ein Staatszuschuss von 40% gewährt.
Die Einfahrten des Spritzenhauses mussten vergrößert werden, auch dies geschah wieder in Eigenleistung.
Ab 1939
Unterstellung der Feuerwehr mit ihrem gesamten Vermögen der Gemeindeverwaltung. Sie war als Verein praktisch aufgelöst und wurde zur Feuerschutzpolizei erklärt und der Polizei angegliedert. Seit dieser Zeit wurden auch keine Protokolle mehr geführt. Zur Brandbekämpfung wurden mit Ausbruch des 2.WK alle Ortsbewohner verpflichtet.
Nach dem Zusammenbruch des 3. Reiches musste auch die Feuerwehr wieder neu aufgebaut werden. Die Kriegserfahrungen zeigten der Bevölkerung, wie notwendig ein organisierter Feuerschutz ist.
1946
zahlreiche Männer stellten sich trotz großer Erschwernisse und Schikanen der Besatzungsmacht und auch deutscher Dienststellen wieder in den Dienst der Allgemeinheit. Ungeachtet der Einbußen an Ausrüstungsgegenständen hatte die Feuerwehr ihre alte Schlagkraft bald wieder erreicht.
April 1959
Firma Paul Ludwig liefert die noch heute im Einsatz befindliche Tragkraftspritze TS 8/8
Herbst 1959 Anschaffung eines gebrauchten Borgward-LKW, der mit Unterstützung des Textilwerkes zum Löschfahrzeug umgebaut wurde. Die Einfahrten des Spritzenhauses mussten vergrößert werden, auch dies geschah wieder in Eigenleistung.
Entschluß des Gemeinderates, ein neues Verwaltungsgebäude mit Feuerwehrgerätehaus zu bauen. Planung Architekt Glanz aus Hof, Bauausführung durch Baugeschäft Herpich aus Naila zum Preis von 110.000,-- DM.
Juli 1964 offizielle Einweihung des „neuzeitlichen" Gerätehauses
1968
erste Jugendlöschgruppe im Altlandkreis Naila wurde gegründet
03. u 04.07.1971
100-jähriges Jubiläum mit Kreisfeuerwehrtag und Fahrzeugübergabe
Durch Eigeninitiative der Wehr, durch Spenden und der Weitsicht und Unterstützung des Gemeinderates kann der Feuerwehr anlässlich des 100-jährigen Jubiläums ein vollausgerüstetes Löschfahrzeug Magirus LF 8 Ts – Allrad übergeben werden. Hierbei handelte es sich um ein Vorführfahrzeug, da das eigentliche Fahrzeug nicht fertiggestellt werden konnte.
05.12.1971
Löschfahrzeug Borgward wird der FFW Langenbach übergeben
11.12.1971
offizielle Fahrzeugübergabe durch Frau Bär von der Fa. Magirus
1972
Vorstand Sinterhauf beklagt Nachwuchsmangel
1972
Einführung der Sirenen – Funkalarmierung , Altlandkreis Naila ist der erste in Oberfranken
07.06.1974
Löschgruppe der Feuerwehr Marxgrün legt als erste Gruppe im Großlandkreis die neue Leistungsprüfung ab
01.05.1976
Wiedergründung einer Feuerwehrjugendgruppe
vom 28.06. bis 28.07.1976
wurde über eine 700m lange Förderleitung Wasser in das Ortsnetz gedrückt und somit die Wasserversorgung während der Bauarbeiten an der Versorgungsleitung aufrechterhalten
19.01.1980
Aufgrund eines Stadtratbeschlusses wurde der Raum der ehemaligen Gemeindeverwaltung und des Wasser- und Bodenverbandes der Feuerwehr zur Verfügung gestellt. In bisher rund 125 Arbeitsstunden wurden fast alle fälligen Umbau- und Renovierungsarbeiten ausgeführt
20.06.1980
Einweihung des „neuen" Unterrichtsraumes in der ehem. Gemeindekanzlei
01.05.1982
erstmals stellte die Feuerwehr nach dem Krieg wieder einen Maibaum auf
08.07.1982
Feuerwehrprüfdienst der staatl. Feuerwehrschule verwirft den TSA. Dieser entspricht nicht mehr den Vorschriften und darf nur noch im Handzug benützt werden
19.02.1983
Gründung einer Frauenlöschgruppe. 12 Frauen erklärten sich zum aktiven Dienst bereit und legten am 18.06.1983 die Leistungsprüfung Stufe I ab
02.06.1984
Kreisfeuerwehrtag in Marxgrün
09.05.1986
Umzug in den bis heute genutzten Unterrichtsraum (vormals Sitzungssaal)
1987
Aus eigenen Mitteln wird der Unterrichtsraum eingerichtet
08.09.1990
5. Kreisjugendfeuerwehrtag mit Leistungsmarsch in Marxgrün
1991
Übergabe von 19 Funkmeldeempfängern an die Feuerwehr Marxgrün. Wieder unterstützten uns die örtlichen Betriebe Frankenwaldmineralbrunnen, Höllensprudel, Draloric und Sparkasse mit finanziellen Mitteln
14.05.1993
Ehrenkommandant Herbert Höger und Ehrenbrandmeister Siegfried Roßner erhalten das Deutsche Feuerwehrehrenzeichen in Silber von KBR Ehm
20.02.1995
Übergabe eines Stromerzeugers an die Feuerwehr Marxgrün dank der Unterstützung der örtlichen Betriebe
03.- 05.07.1996
Kreisfeuerwehrtag mit 125-jährigem Jubiläum in Marxgrün
01.06 – 04.08.1997
Vergrößerung der Toreinfahrten, Einbau von Sektionaltoren und Überarbeitung der über 30 Jahre alten Elektroinstallation mit ca. 500 Arbeitsstunden Eigenleistung und ca. 1200,-- DM Eigenmitteln. Einbau eines Waschbeckens und Boilers sowie Malerarbeiten und Ausbesserung des Betonestrichs
11.12.1996
Auftragsvergabe für neues LF 8/6 TS – Allrad auf IVECOMagirus
März 1998
Ehrenabend mit neugeschaffenen Ehrennadeln in Gold und Silber
26.04.1998
Fahrzeugabholung in Weisweil
02.05.1998
offizielle Fahrzeugübergabe in Marxgrün
16.10.1998
offizielle Übergabe des Notfallkoffers, der Schaufeltrage und der Halskrausen durch Dr. Stefan Breit vom Förderkreis Notfallversorgung Hof Stadt und Landkreis Hof
Januar 1999
Satzungsänderung – Senkung des Aufnahmealters auf 12 Jahre
03.12.1999
Satzungsänderung der Feuerwehr
03.05.2000
gebrauchter VW-Bus wird in Naila abgeholt und in rund 450 Arbeitsstunden auf eigene Kosten zu einem Einsatzfahrzeug umgerüstet
22.10.2000
Inspektion der Feuerwehr durch Kreisbrandinspektor und Vorstellung des mittlerweile im wesentlichen einsatzbereiten Mehrzweckfahrzeuges
30.11.2000
letzte Leistungsprüfung nach alten Bestimmungen im Inspektionsbereich III
29.01.2001
Ehrenkommandant Herbert Höger erhält Ehrenmedaille des Landkreises Hof
24.03.2001
offizielle Indienststellung des Mehrzweckfahrzeuges
15.02.2006
die FF Marxgrün wird 135 Jahre alt
01.05.2006
die FF Marxgrün stellt zum 25. mal in folge den Maibaum auf
25.10.2008
neu Rosenbauer FOX 3 PFPN 10-1500 wird in Dienst gestellt. TS 8/8 Paul Ludwig wird ausgemustert
01.12.2010
MZF, Florian Marxgrün 49/1 (sonst. Löschfahrzeug) wird abgemeldet > der TÜV hat uns geschieden <
23.12.2010
Stadt Naila gewährt der Wehr einen Zuschuss in Höhe von 10 000.- €
23.02.2011
Kauf eines gebrauchten IVECO Daily. Das Fahrzeug wird Dank von Sponsoren zu einem Mehrzweckfahrzeug umgebaut
30.04.2011
Das neue Mehrzweckfahrzeug wird offiziell an die Wehr übergeben und in Dienst gestellt
30.04.2011
Festkommers anl. des 140 jährigen Bestehen der FF Marxgrün
01.05.2011
Feuerwehr Marxgrün stellt zum 30. mal den Maibaum auf
12.12.2012
der alte Unterrichtsraum im Keller wurde zum Jugendraum umgebaut und an die Jugendgruppe übergeben
31.01.2015
die Mitgliederversammlung beschließt eine Satzungsänderung und die Umwandlung des Verein „Freiwillige Feuerwehr Marxgrün“ in einen „e.V."
08.04.2016
Startschuss für die Erweiterung und Sanierung des Feuerwehrgerätehaus in Marxgrün. Zu enge, nicht normkonforme Stellplätze, beengte Verhältnisse und ein nasser Keller, all dies hat bei der Feuerwehr Marxgrün bald ein Ende. Leider sind die Bauarbeiten bis Heute noch nicht abgeschlossen. Die für Sommer 2017 geplante Einweihung muss auf Winter 2017/Frühjahr 2018 verschoben werden.
27.01.2018
Vorsitzender Jürgen Brandler wurde von seinem Stellvertreter Peter Roßner für 30 Jahre + 5 Tage Vorstandstätigkeit geehrt. Brandler war vom 22.01.1988 - 04.08.2006 zweiter Vorsitzender und von 04.08.2006 - 27.01.2018 erster Vorsitzender.
Bei der Neuwahl von Vorstandschaft und Kommandantur gab es einen Generationswechsel. Alle Vereinsämter wurden von jungen Kameraden/-innen übernommen.
Jürgen Brandler wurde auf einstimmigen Beschluss der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
21.04.2018
Nach zwei Jahren und 2 Wochen Bauzeit übergibt Bürgermeister Frank Stumpf in einer Feierstunde das sanierte "alte Gerätehaus" und den neuen Stellplatz an die Feuerwehr Marxgrün. Die Marxgrüner Wehr hat über 1200 Arbeitsstunden Eigenleistung erbracht und der Stadt Naila ca. 20 000 € erspart. Insgesamt kostete der Anbau und die Kellersanierung 305 000,- €.
05.10.2021
Die Feuerwehr Marxgrün wird 150 Jahre alt. Die Feierlichkeiten fallen wegen der Corona Pandemie aus
Herbst 2023
Die Verantwortlichen der Wehr beantragen bei der Stadt Naila eine Ersatzbeschaffung für das LF 8/6 welches inzwischen 25 Jahre alt ist. Der Stadtrat stimmt nach langen Verhandlungen zu und beschließt die Anschaffung eines LF 20 für die Marxgrüner Wehr
14.10.2024
Der Stadtrat beschloss in einer nichtöffentlichen Sitzung die Ersatzbeschaffung eines Löschfahrzeuges LF 20 für die Freiwillige Feuerwehr Marxgrün wie folgt zu vergeben:
Los 1: Fahrgestell: Firma MAN Truck & Bus Deutschland GmbH, Nürnberg
Los 2: Aufbau: Firma Magirus GmbH, Ulm
Los 3: Beladung: Firma Ludwig Feuerschutz, Bindlach
Die entgültige Beauftragung erfolgt am 27.10.2024: Liefertermin ist voraussichtlich Oktober 2026